Aktionsbus rückt häusliche Gewalt in den Blickpunkt

© Stadt Meißen

Ändern soll das ein neues gemeinsames Projekt der Gleichstellungs- und Seniorenbeauftragten von Stadt und Landkreis, des Kommunalen Präventionsrates der Stadt Meißen und des 2009 ins Leben gerufenen Netzwerkes gegen Häusliche Gewalt im Landkreis Meißen. Als Kooperationspartner hat man sich dazu die Verkehrsgesellschaft Meißen (VGM) an Bord geholt.

Ab sofort wird ein auffällig gestalteter Bus für mindestens ein Jahr lang im öffentlichen Verkehrsgeschehen des Landkreises auf das Thema aufmerksam machen. Zu sehen ist auf dem Bus neben einem Frauenportrait hinter einer zerbrochenen Scheibe auch ein „Stopp!“-zeigender Handabdruck sowie mehrfach der 116-016 Hilferuf gegen Gewalt an Frauen.

„Jeder von uns hat auch in der Öffentlichkeit schon Situationen erlebt, in denen Aggressionen zu eskalieren drohten oder Menschen bedrängt wurden“, so Oberbürgermeister Raschke bei der Präsentation des Busses. „In solchen Situationen hilft es oft, wenn Umstehende aufmerksam werden und Hilfe organisieren können“.

Im Rahmen der Aktion „Gemeinsam gegen jede Gewalt!“ will man deshalb auch sichere Orte für Betroffene schaffen. Den Anfang macht die VGM selbst, wie Geschäftsführer Jens Dehnert erklärt: „Wer in Not ist, der kann sich dann an unsere Busfahrerinnen und Busfahrer wenden. Sie erhalten spezielle Schulungen im Umgang mit kritischen Situationen und können über einen Dispatcher jederzeit Hilfe organisieren.“ Zudem sollen in Zukunft sichere Haltestellen definiert werden.

„Ein Zeichen setzen und aufmerksam machen, das möchten wir als Netzwerk gegen häusliche und sexualisierte Gewalt im Landkreis Meißen. Das ist uns mit dem Bus gelungen. Häusliche Gewalt ist keine Privatsache. Sie geht uns alle an. Herzlichen Dank an alle, die an der Gestaltung des Busses beteiligt waren für die produktive und gute Zusammenarbeit“, so die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Meißen Gabriele Fänder.

Ausblick

Am 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Aus diesem Anlass macht das Netzwerk gegen häusliche Gewalt des Landkreises Meißen unter dem Motto „Gemeinsam gegen jede Gewalt!“ alljährlich öffentlich auf das Thema aufmerksam.

Höhepunkt der Aktionsreihe in diesem Jahr ist der Kinoabend am Dienstag, 28. November um 19 Uhr im Filmpalast Capitol Riesa, an dem das französische Drama „Nach dem Urteil“ von Regisseur Xavier Legrands gezeigt wird, das von Schuld, Vertrauensverlust und Gewalt in Trennungssituationen erzählt.

Die Veranstaltung wird mit einer Kerzenaktion zum Thema Femizid in Deutschland verbunden sein. Landrat Ralf Hänsel wird zu diesem Anlass ein Grußwort sprechen. Interessenten aus Meißen oder aus umliegenden Orten sind eingeladen, ein Zeichen gegen jede Form von Gewalt zu setzen und können zur Veranstaltung mit dem Bus gegen Häusliche Gewalt nach Riesa fahren.

Hintergrund

Das Netzwerk gegen häusliche Gewalt existiert seit 2009 mit Partnerinnen und Partnern aus dem Landkreis und überregional. Dazu zählen Beratungsstellen, Polizei, Staatsanwaltschaft, Anwältinnen, Politikerinnen, alle Gleichstellungsbeauftragten aus dem Landkreis sowie Kommunalvertretungen. Eine weit gefächerte Aufstellung an Fachkräften und Vertretungen. Traditionell ist die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises die Koordinatorin des Netzwerkes. Seit 2021 hat die Beratungs-und Interventionsstelle des Landkreises die fachliche Begleitung und Beratung des Netzwerkes übertragen bekommen. In Unterarbeitsgruppen werden fachliche Themen bearbeitet.

Gemeinsame Pressemitteilung des Netzwerks gegen häusliche und sexualisierte Gewalt - Landkreis Meißen, der Stadt Meißen und der VGM

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